Sinamics undLabVIEW über Profibus

Hallo Leute,
bin bei meiner Suche für eine Lösung der Problematik über dieses Forum gestolpert. Hätte ich es schon letztes Jahr entdeckt, hätte ich mir stundenlanges Herumprobieren bei anderen Schwierigkeiten sparen können

Meine Aufgabe ist der Aufbau einen Prüfstandes für Dichtungen mit Durchmessern von 1m.
Im Prinzip ist das ein großes Stahlgerüst mit einem Stator, in den die Dichtung eingespannt wird, und einem Rotor.

Der Rotor soll von einem Siemens Torque-Motor angetrieben werden, da geringe Drehzahlen bei großem Drehmoment benötigt werden.
Siemens hat mir ein Angebot gelegt, bei dem dieser Motor von der Control Unit S120 mit Profibus-Anbindung angesteuert wird.

Das Problem ist nun die Anbindung dieser Control Unit zum PC mit LabVIEW. Ich möchte nur einfache Steuerungen ausführen (Start, Stop, Drehrichtung, Drehzahl des Motors) und das aufgebrachte Drehmoment des Motors auslesen und mit LabVIEW in einer Protokolldatei aufzeichnen.
Zur Verfügung steht mir die NI Profibuskarte 780160-01.

Weder Siemens noch NI können oder wollen mir aber sagen, ob ich die gewünschten Aufgaben in dieser Kombination durchführen kann. Siemens will mir stattdessen eine S7 SPS zwischenschalten und dann analog zu einer analogen Messkarte zum PC gehen. Einerseits übersteigt das aber das Budget und zweitens möchte ich die Profibuskarte verwenden, wenn ich sie schon hier habe und dafür ist sie ja da. Mir erscheint eine S7 für START/STOP/DREHZAHL auch etwas überdimensioniert.

Prinzipiell stellt sich mir nun die Frage:
"LabVIEW 8.6 - Profibusmesskarte - Sinamics S120 - Profibusmesskarte - LabVIEW 8.6"
ausgelesen werden soll Drehzahl und Drehmoment, gesendet werden soll Drehrichtung, Start, Stop und Drehzahlvorgabe.
Geht das? Passt das zusammen? Welche Hardware oder Software brauche ich (zusätzlich)?

Hoffe, jemand hat hier Erfahrung mit dieser Problematik und kann mir dies bezüglich helfen.
Danke schonmal im Voraus.

Grüße,
Christian

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' schrieb:Geht das? Passt das zusammen? Welche Hardware oder Software brauche ich (zusätzlich)?

Gehen tut das sicher. Aber es wird nicht ganz trivial sein. Sind denn schon LabVIEW und/oder Siemens Erfahrungen vorhanden? Ohne diese wird es wohl eher ein problematisches Projekt.

So wie Du das beschreibst sollte das qua HW/SW eigentlich schon alles sein was nötig ist. Natürlich wirst Du da noch ein LabVIEW Programm schreiben müssen und auch die Profibus Ansteuerung aussuchen und in LabVIEW implementieren müssen.

Rolf Kalbermatter

Hi, danke für die Antwort.
Es sind Erfahrung mit LabVIEW (v6) und mit Siemens vorhanden. Jedoch verwendeten wir bisher immer das "alte" Simodrive-System und steuerten damit die Motoren nur analog über die Siemens-Software an. Auch Kraftmesszellen und Pertometer habe ich über LabVIEW über die serielle PC-Schnittstelle angesteuert.
Nun stehe ich vor dem Problem, dass ich mit Profibus arbeiten muss -dieses Bussystem kenne ich nicht und kenne die Programmierung nicht.

Schön wäre es, grob gesagt, wenn der Motor reagieren würde, wenn er String-Befehle wie "ON", "OFF" usw. erhält. Denn dass ich von LabVIEW einen String zum Motor schicke, wird kein Problem. Mir ist aber nicht klar, WIE die Befehle aussehen und ob es überhaupt Befehle in dem Sinne gibt.

' schrieb:Schön wäre es, grob gesagt, wenn der Motor reagieren würde, wenn er String-Befehle wie "ON", "OFF" usw. erhält. Denn dass ich von LabVIEW einen String zum Motor schicke, wird kein Problem. Mir ist aber nicht klar, WIE die Befehle aussehen und ob es überhaupt Befehle in dem Sinne gibt.

Nun Profibus ist nicht ganz wie serielle Kommunikation. Im Prinzip musst Du Dir etwas anders vorstellen. In der PLC hast Du verschiedene Adressen wie DB, M, und IO etc. Im SPS Program kannst Du nun für das Profibus Interface konfigurieren welche dieser Adressen auf welche Profibusaddressen gemappt werden sollen. Der Profibus-Controller stellt dann sicher dass alle Änderungen in den internen Adressen in die entsprechenden Profibusadressen übertragen werden und umgekehrt. Jeder Profibusteilnehmer sieht damit immer den selben Profibusadresszustand.

Das heisst Du wirst nicht irgend ein "ON" oder "OFF" an den Kontroller senden sondern Du wirst erst wissen müssen wo das Register das das Bit enthält um den Motor an und auszuschalten in den Profibusadressbereich gemappt ist. Danach wirst Du mit einem entsprechenden Schreibbefehl dieses Bit an dieser Adresse setzen oder löschen müssen. Ähnlich geht es mit den Parametern für Drehzahl, Beschleunigung etc. nur das diese nicht einzelne Bits sind sondern numerische Werte die je nach Anforderungen auf verschiedenen Weisen in die Register geschrieben werden müssen. Siemens verwendet dabei oft pseudo fixed floating point Formate die dann in einen oder zwei 16Bit integer "hineingefriemelt" werden.

Rolf Kalbermatter

Au weia...das klingt, als sollte ich den Rat von Siemens befolgen und die S7 zwischenschalten. Kommt im Endeffekt bestimmt günstiger, als wochenlang Software zu programmieren, die dann schlussendlich doch nicht funktioniert.
Danke für deine schnelle Hilfe
LG
Christian