(Fortsetzung...)
Zur Datenerfassung und Verarbeitung:
Zunächst spricht natürlich nichts dagegen, die Signale über eine Soundkarte aufzunehmen, vorausgestzt sie hat einen akzeptabelen Rauschpegel. Dabei würde ich Euch aber empfehlen, keine Amplitudenauflösung von 8 bit zu verwenden, da dann die Amplitude in nur 256 Stufen aufgelöst wird, was je nach Anwendung zu relativ hohen Quantisierungsfehlern führen kann. 16 bit reiche im Grunde genommen aus, mit 24 bit (können die meisten modernen Soundkarten) seit Ihr allerdings auf der sicheren Seite.
Kluge Köpfe haben mal Nyquist und Shannon interpretiert und in einer Norm festgehalten, dass die Aussage Abtastrate 2 Mal so hoch wie maximale Signalfrequenz, für akustische Messungen ganz genau den Faktor 2,56 meint. Mit 20kHz sind wir dann bei einer Abtastrate von genau 51.200 Samples/Sekunde (statt 44.100 S/s). Diese Abtastrate sollte man möglichst verwenden.
Das SubVI "Amplitude and Phase Spectrum" berechnet Euch natürlich das Frequenzspektrum, nur fehlt bei Euch der Anschluss am "dt" Eingang. dt ist der Kehrwert der Abtastrate (in Eurem vi also 1/44.100, besser wie gesagt 1/51.200=0,002s). Ist der Anschluss nicht belegt, verwendet das vi das Standard "dt" von 1s und skaliert das Frequenzspektrum nicht in Eurem Sinne. Warum dt wichtig ist? Aus dt berechnet das vi die Frequenzschrittweite df (am Ausgang des vi's zu finden) was Ihr braucht, um das Frequenzspektrum RICHTIG darzustellen.
Dass der erste Wert tatsächlich der Gleichantel ist bezweifele ich mitlerweile, wenn ich mir so den code des VI's "A. and P. Spectrum" ansehe. Einfach einen Sinus ohne Offset draufgeben. Wenn der erste Wert 0 ist, dann ist es der Gleichantel. Filtern (zumindest bis 20Hz und ab 20kHz) werdet ihr denke ich sowieso, denn weder die Soaundkarte noch LabVIEW "wissen" im Moment, dass Euer Signal erst ab 20 Hz anfängt.
Bei der Frequenzachsenskalierung muss ich GerdW leider widersprechen (sorry), denn bei sehr vielen akustischen Messungen will man eine lineare (nicht logarithmische) Einteilung um die Verteilung der Schallpegel innerhalb und zwischen bestimmten Frequenzbänder zu analysieren.
Die Amplitudenachse wird aber in der Regel logarithmisch skaliert.
Ich denke es reicht zunächst mal soweit. Sollten Fragen, Anregungen oder konstruktive Kritik kommen, so bin ich glücklich auch selbst dazuzulernen. Dazu ist das Forum ja da, wir lernen alle von einander!
PS: Noch ne (bei Weitem unvollständige) Formelsammlung zur Akustik, die ich mal erstellt hatte:
Formelsammlung.pdf (Größe: 179,3 KB / Downloads: 1657)
Vielleicht könnt Ihr was davon gebrauchen oder noch besser ergänzen
PPS: Es ist mit Sicherheit ein super spannendes Projekt, haltet uns bitte auf dem Laufenden. Vielleicht sogar mit ein Paar Bildern. Viele Grüße an EMMA