Hätte ich nur gestern gleich was geschrieben.
LV ist ohne weiteres in der Lage, innerhalb eines VIs mehrere Eventstrukturen zu verarbeiten. Auch innerhalb einer While-Schleife. Das Problem ist nicht LV - sondern der Anwender. Y-P hat ein Beispiel verlinkt, das das beschreibt.
Event-Strukturen haben besondere Eigenschaften, z.B. FP sperren. Gesetzt der Fall, ein Event in der ersten Eventstruktur sperrt das FP und ein Event in der zweiten Eventstruktur sperrt es nicht. Was passiert nun, wenn bei gleichzeitig (das geht!) bearbeitet werden sollen? Wird das FP geperrt oder nicht? Aus dem verlinkten Beispiel könnt ihr schlussfolgern, dass zwei Event-Sequenzen letztendlich zu deinem Deadlock führen können.
In einfachen Programmen werden zwei paralle Event-Sequenzen funktionieren. Wird das Programm aber komplexer und ist "einfach strukturiert", so wird der Programmierer in Unkenntnis des Sachverhaltes da Sachen hineinprogarmmieren, die in einfachen Fällen zu Inkonsistenzen führen werden, aber auch zu RaceConditions - und letztendlich auch zu Deadlocks. Derartige Fehler aber sind weder wiederholbar, noch nachvollziehbar, geschweige denn vorhersehbar. Und da der Programmierer nichts faslches findet, ist am Schluss wieder LabVIEW an allem Schuld.
Die Vorgabe, keine zwei Event-Sequenzen zu verwenden, kommt also eher daher, weil NI vorbeugen will, dass Programmierer "unfähigen Code" erzeugen.
In unterschiedlichen VIs - auch in verschachtelten - können ohne weiteres Event-Strukturen parallel laufen. Wie gesagt: LV kann das ab. Bei mir läuft das MainVI, das ein SubVI per VI-Server (in einem SubPanel) aufruft, immer parallel zum SubVI weiter (d.h. ich hab zwei FP gleichzeitig zur Bedienung freigegeben). Sind die Event-Sequenzen in unterschiedlichen VIs ist die Wahrscheinlichkeit der gegenseitigen Beeinflussung lediglich(!) um Potenzen geringer. Daher verbietet man ein solches Vorgehen nicht derart vehement wie in einem SubVI.
wernerIBN kann ohne weiteres zwei Event-Sequenzen verwenden. Er muss sich nur im Klaren sein, dass das zu schwerwiegenden Problem führen kann - weil er nämlich einen inkonsistenten Algorithmus programmieren könnte. Die Frage ist nur, ob zwei Event-Seqeunzen überhaupt notwendig sind. Ich sage, in 99.99% aller Fälle ist eine einzige Event-Sequenz ausreichend. Wegen Geschwindigkeit und/oder Verlust von Events muss sich keiner Gedanken machen. Das packt LV alles.