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Treiber für unbekanntes Gerät - Druckversion

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Treiber für unbekanntes Gerät - derflo - 04.09.2009 13:59

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu in der LabVIEW-szene und habe folgendes problem:
ich bin hier an der uni und möchte zu lithographie-zwecken ein elektronenmikroskop mit einer DAQ karte ansteuern. Dazu muss ich nur ein x-y-raster als spannung an zwei AOs ausgeben. Ich hab hier eine alte NI-6025E, mit der ich das im grunde hinbekommen habe (mehr oder weniger...), allerdings sind die 10kS/s@12bit zu wenig.
wir haben hier auch eine kommerzielle lithographie-software (die leider das, was wir untersuchen wollen, nicht kann) von Raith (elphy quantum), inclusive einer speziellen AO-Karte. Die AO hat laut Raith nen 16bit DAC mit 2,5MS/s.
Da wäre es natürlich ideal, einfach diese karte für meine zwecke zu benutzen.
Ich habe gehofft, dass sie einfach im MAX erkannt wird, aber: nein.
Deswegen meine Frage: seht ihr irgendeine möglichkeit, diese karte in LV einzubinden?
schönen gruß & schönes WE,
Florian


Treiber für unbekanntes Gerät - IchSelbst - 04.09.2009 15:30

' schrieb:Deswegen meine Frage: seht ihr irgendeine möglichkeit, diese karte in LV einzubinden?
Wenn es vom Kartenhersteller eine geeignete Unterstützung dieser Karte für LV gibt, sehe ich hier Möglichkeiten. Geeignet heißt aber ein richtiger Treiber - und nicht diese Möchte-Gern-Treiber, die lediglich einen einfachsten DLL-Aufruf pro SubVI machen.

Die Geschwindigkeit von 2.5MS/s auf LV-Ebene selber machen zu wollen, davon rate ich ab.

Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Wrapper-DLL in C zu schreiben, die mit einer (ebenfalls) geeigneten HerstellerDLL zusammen arbeiten kann.


Treiber für unbekanntes Gerät - Lucki - 05.09.2009 13:17

' schrieb:Deswegen meine Frage: seht ihr irgendeine möglichkeit, diese karte in LV einzubinden?
Es geht, wenn es vom Hersteller vorgesehen ist, daß die Karte auch von einer anderen als der mitgelieferte Software benutzt werden kann.

Im Einzelnen:[list=1]
[*]Zur Karte gehört eine Treiber-Software (Es kann sein. daß daß sich der Treiber nur zusammen mit der Bediensoftware installieren läßt. Das macht nichts, dann hast Du eben nur die Bediensoftware unnütz auf der HD)<>
[*]Der Treiber installiert eine DLL-Funktionsbibliothek, über die auf die Karte zugegriffen wird.<>
[*]Auf diese DLL läßt sich auch mit LabVIEW zuzugreifen, wenn - ja wenn - es eine Funktionsbeschreibung zur DLL gibt.<>
[st]Die Aufgabe ist also, nachzuforschen, ob so eine DLL existiert, ob es eine Beschreibung dazu gibt, und wenn nicht, ob sie Dir der Hersteller herausgibt (Warum eigentlich nicht?). Wenn Du diese Hürden genommen hast, ist alles weitere ein Kinderspiel.
Die sogenannten "LabVIEW-Treiber" von irgendwelcher Fremd-Hardware sind nichts anderes als ein Sammlung kleiner VIs, die jeweils auf eine DLL-Funktion zugreifen. Man muß überhaupt kein Software-Guru sein, um das selbst zu machen - vorausgesetzt man hat die Funktionsbeschreibungen der DLL.


Treiber für unbekanntes Gerät - rolfk - 06.09.2009 20:15

' schrieb:Die sogenannten "LabVIEW-Treiber" von irgendwelcher Fremd-Hardware sind nichts anderes als ein Sammlung kleiner VIs, die jeweils auf eine DLL-Funktion zugreifen. Man muß überhaupt kein Software-Guru sein, um das selbst zu machen - vorausgesetzt man hat die Funktionsbeschreibungen der DLL.

Also 2.5MS/s bei 16 Bit über eine DLL in den Computer zu kriegen ist NICHT ganz trivial. Da muss man schon einiges von C Programmierung verstehen, da der entsprechende DLL Treiber mit ziemlicher Sicherheit nicht nur aus ein paar extrem einfachen Funktionen besteht.

Wenn 16 Bit und bis zu 800kS/s AO reicht kannst Du Dir für etwa 550 Euro (plus noch etwa 400 für Kabel und Connector Block) mit einer PCI-6221 wohl auch ganz gut helfen. Für die 950 Euro kannst Du Dir niemals einen Treiber auf der Basis einer fremd DLL bauen auch wenn das API ziemlich einfach wäre (was es wahrscheinlich nicht ist, wenn Du denn überhaupt die Dokumentation dazu erhältst).

Rolf Kalbermatter


Treiber für unbekanntes Gerät - derflo - 07.09.2009 08:49

Vielen Dank für die Tipps!
ich werd mal schauen, ob der Hersteller irgendetwas rausgibt. Ansonsten wird wohl die Variante mit der PCI-6221 den zuschlag bekommen. Ich melde mich nochmal, falls es was interessantes neues gibt.
florian


Treiber für unbekanntes Gerät - derflo - 16.09.2009 16:00

So, also es scheint so als gäbe es keine möglichkeit, an irgendeine dokumentation für die karte zu kommen. der hersteller rück leider nichts raus.
Deswegen hätte ich jetzt noch eine frage:
Ich habe, so wie ich dass sehe, zwei alternativen für eine DAQ-Karte für meine zwecke:
1. NI PCI-6221, AO 740 kS/s, 16bit
2. NI PCI-6251, AO 2,8 bzw 2,0 MS/s, 16 bit
Ich würde ja lieber die 6251 kaufen, um auf der sichern seite zu sein, aber
Zitat:Die Geschwindigkeit von 2.5MS/s auf LV-Ebene selber machen zu wollen, davon rate ich ab.
und
Zitat:Also 2.5MS/s bei 16 Bit über eine DLL in den Computer zu kriegen ist NICHT ganz trivial. Da muss man schon einiges von C Programmierung verstehen, da der entsprechende DLL Treiber mit ziemlicher Sicherheit nicht nur aus ein paar extrem einfachen Funktionen besteht.
klingen sehr danach, dass ich die 2,0MS/s von der PCI-6251 mit LV eh nicht ausreizen können werde.
Oder habe ich da einfach was falsch interpretiert?
schönen gruß
Florian


Treiber für unbekanntes Gerät - jg - 16.09.2009 16:08

Ein wenigOfftopic2

1. Lass dich von NI telefonisch (oder auch von deinem lokalen Vertreter persönlich) beraten!
2. Frag einfach mal, ob du eine PCI(e)-6251 (o.ä.)-Karte aus dem Leihkarten-Pool von NI gestellt bekommst, dann kannst du das testen.

Gruß, Jens


Treiber für unbekanntes Gerät - rolfk - 16.09.2009 16:36

' schrieb:klingen sehr danach, dass ich die 2,0MS/s von der PCI-6251 mit LV eh nicht ausreizen können werde.
Oder habe ich da einfach was falsch interpretiert?
schönen gruß
Florian

Also die Bemerkung dass 2.5MS nicht einfach über ein DLL Interface in LabVIEW zu kriegen sind bezogen sich vor allem darauf, dass selber mit einer Feld-, Wald- und Wiesen-DLL zu machen. NI hat in ihre DAQ Treiber ziemlich viel Hirnschmalz und Aufwand gesteckt und da geht das durchaus.
Voraussetzung ist natürlich dass Du einen Computer hast der nicht gerade vom letzten Jahrhundert ist und Du in LabVIEW nicht einfach den DAQ Assistenten anschmeisst und dann hoffst dass der das schon alles regelt, sondern ein sinnvolles VI schreibst das das DAQmx API vernünftig benützt. Aber da gibts ja auch immer viele Beispiele in LabVIEW und eines davon zu packen und dann nach eigenen Wünschen anzupassen ist fast so einfach wie den DAQ Assistenten zu starten.

Rolf Kalbermatter