Daten vom Lock-In Verstärker SR830 auslesen

(13.11.2012 11:31 )GerdW schrieb:  

Zitat:wie müsste ich das Programm ändern, wenn ich statt GPIB RS232 nutze?

Gar nicht.

Das ist so ein bischen pauschal wenngleich in vielen Fällen korrekt. Viele Instrumente mit RS232 und GPIB und/oder TCP/IP verwenden zwar grundsätzlich die selben Befehle aber man muss schon gewisse Dinge beachten.

So ist es bei GPIB meist nicht nötig um einen Befehl mit einem bestimmten Character abzuschliessen, da der GPIB Bus eine eigens dafür vorgesehene Handshakeleitung hat, um dem Gerät mitzuteilen dass das letzte Byte einer Message übertragen wird. Bei RS232 und TCP/IP gibt es diese Handshakeleitung prinzipbedingt nicht und muss man andere Methoden wählen. Typischerweise ist das das Anfügen eines bestimmten Characters ans Ende jeder Message, meist <CR> und/oder <LF>. Fast alle Instrumente die neben GPIB auch eine andere Schnittstelle unterstützen akzeptieren aber diesen Ende Character auch bei Kommandos die über GPIB gesendet werden, so dass der Treiber hier keine Unterscheidung zu machen braucht.

Andere Gebiete wo das Prinzip gleiche Befehle für GPIB und andere Interfaces nicht immer aufgeht sind zum Beispiel ServiceRequest (SRQ) Abhandlung. GPIB unterstützt hier mit speziellen Leitungen eine hardwareunterstützte Abhandlung davon, die wie ein richtiger Interrupt funktionieren kann, bei anderen Interfaces muss man das immer mit Polling simulieren. Aber hier handelt es sich um fortgeschrittene Konzepte. ServiceRequest Unterstützung im Treiber is zwar gewaltig wenn man grosse Messsysteme bauen muss, da man damit wirklich sehr schnelle Reaktionszeiten erreichen kann, aber es ist auch sehr komplex um das richtig zum laufen zu bringen.

Für die meisten Versuche mit Instrumenten die nicht für sehr komplexe Messaufbauten gedacht sind, ist aber nur der zuerst angesprochene Endecharacter wirklich etwas das man unbedingt beachten muss.