Messwertaufnahmetakt exakt?
Also ich sehe das so:
Der DaqMX hat immer Recht. Will sagen: Wenn eine Task eingestellt ist auf einen Takt von 1.000kHz, dann haben die einzelnen Samplepakete einen zeitlichen Abstand von 1.000ms. Die Ungenauigkeiten, von denen rolfk gesprochen hat, gibt es natürlicherweise. Da diese Ungenauigkeiten aber systemimmanent sind werden sie vernachlässigt.
Die Annahme, dass bei ein kHz nach genau einer Sekunden ganz oben auf der Applikationsebene genau tausend Samples vorliegen - ist zwar rechnerisch richtig, praktisch aber völlig irrelevant. Zwischen dem per se richtigen Raster quasi auf Hardwareebene und einer z.B. Anzeige auf Bildschirmebene liegen so viele Ebenen mit jeweils spezifischen Verzögerungen, dass es völlig unmöglich und somit unsinnig ist, innerhalb einer Sekunde genau 1000 Sample zu erwarten. Ein Programm sollte so aufgebaut sein, dass es völlig unerheblich ist, wie groß diese Zwischenverzögerungen sind. Letztendlich muss zu einem bestimmten Zeitpunkt die Historie, nicht der Zustand zu genau diesem Zeitpunkt, konsistent sein.
Wichtig ist doch lediglich, dass irgendwann mal Daten im gewünschten Raster vorliegen. Dabei spielt die absolute Zeit für dieses Vorliegen keine Rolle. Wichtig ist nur, dass zu jedem Zeitpunkt die absolute Ungenauigkeit in der Anzahl der Messwerte einen bestimmten Wert nicht überschreitet. (Ob nach 10 Sekunden oder nach 10 Stunden, es darf lediglich eine Abweichung von z.B. 20 Samples bestehen. Diese Differenzanzahl resultiert aus den oben erwähnten Verzögerugen.)
Das praktische Problem ergibt sich dann aber doch zu dem Zeitpunkt, an dem z.B. der DaqMX ausgelesen werden soll. Wenn ich den DaqMX alle Sekunde (resultierend z.B. aus einem Metronom) auslese, muss ich halt meinen nachfolgenden Algorithmus so schreiben, dass es unerheblich ist, ob ich 990 oder 1100 Sample auslese. Oder ich schließe an den DaqMX-Rd eine feste Zahl (also 1000) an. Einmal habe ich eine feste Zeit, aber eine ungewisse Anzahl von Samples. Einmal eine feste Anzahl von Samples, aber eine ungewisse Zeit. Mit beiden kann ich leben.
Jeder, der zur wahren Erkenntnis hindurchdringen will, muss den Berg Schwierigkeit alleine erklimmen (Helen Keller).
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